Film GREEN - Opfer der Waldzerstörung macht Verbraucher in Deutschland betroffen
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31 März 2010
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Aliens für Orang-Utans - die Ölpalmenindustrie und deren Folgen

Ihr Name ist GRÜN, sie ist in einer Welt allein, die ihr nicht gehört. Sie ist ein weiblicher Orang-Utan, Opfer der Abholzung und Resourcennutzung. "GREEN der Film" ist eine emotionale Reise mit den Endtagen des GRÜNS. Der Film protokolliert die verheerenden Einflüsse der Palmöl-Plantagen, das Regenwald-Feuer und das tragische Ende der Regenwald-Artenvielfalt. Er beobachtet die Wirkungen der Verbraucherschutzbewegung und konfrontiert mit unserer persönlichen Verantwortlichkeit des Verlustes der Regenwald-Schätze auf der Welt, denn Waschmittel, Lippenstift und Biosprit haben eines gemeinsam: Überall ist Palmöl drin. Aber nicht nur da: auch Fertigsuppen, Schokoriegel, Eiscreme, Kekse, Kerzen, Frittierfett, Haarshampoos und natürlich Margarine enthalten Palmöl.

Palmöl zerstört die Natur

Palmöl kommt derzeit vor allen Dingen aus zwei Ländern: Malaysia und Indonesien, die sich seit Jahren ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Marktführerschaft liefern. Sie schaffen gemeinsam über 85 Prozent der globalen Palmölproduktion. Indonesien produzierte im Wirtschaftsjahr 2008/09 rund 19,5 Millionen Tonnen, das sind 44 Prozent der Welternte, auf einer Fläche von 7,1 Millionen Hektar und Malaysia etwa 18 Millionen Tonnen auf 4,5 Millionen Hektar Plantagenfläche. Länder wie Kolumbien, Nigeria und Thailand tragen mit jeweils knapp 800.000 Tonnen, die sich mit der wesentlich geringeren Menge von 10 weiteren Ländern in den Tropen zu den noch fehlenden 15 Prozent oder 6,5 Millionen Tonnen aufaddieren, zum Rest bei.

Die Anlage neuer Plantagen mit derart einschneidenden Veränderungen in Landschaft, Wirtschaftsweise und soziale Strukturen wäre in Europa - ungeachtet der Tatsache, dass Ölpalmen bisher bei uns noch nicht gut wachsen - vollkommen undenkbar.

In Europa würde jeder Betroffene mitreden und -entscheiden wollen, man müsste jahrelang Umwelt- und Sozialverträglichkeitsstudien durchführen und diskutieren und man muss Gesetze einhalten, die den Wasser- und Artenschutz sowie die Entschädigungsansprüche von verdrängten Anliegern u.a. regeln. Plantagen mit Ölpalmen in der Größenordung wie es sie in Indonesien, Malaysia und Kolumbien gibt, können nur autoritäre politische Systeme umsetzen, die sich zudem durch einen hohen Grad an Korruption sowie wenig Respekt vor Menschenrechten und Naturschutz auszeichnen.

Verbrauchertäuschung in Deutschland

Unilever schüttet z.B. Palmöl von Wilmar u.a. in die Rama, Henkel verarbeitet pro Jahr rund 100.000 Tonnen Palmkernöl zu Waschmittel und anderen Produkten. Zynischerweise werden manche Produkte auf Palmölbasis als besonders 'ökologisch' vermarktet - reine Verbrauchertäuschung , die es anzuprangern gilt.

Zu den schwarzen Schafen in Deutschland zählen lt. Pro-Regenwald u.a.

Gerling-NCM
Deutsche Bank
Commerzbank
HSH Nordbank AG
Alfred C Toepfer International
Metro Group
Aldi Group
Schwarz Group
Rewe
Cognis
Cremer Oleo
Walter Rau

Diese Firmen arbeiten mit Palmölfirmen und Abholztätern zusammen, finanzieren damit deren Aktivitäten, den Regenwald abzuholzen, Einwohner zu vertreiben und den Lebensraum für Tiere unwiderruflich zu zerstören.

Die deutsche Politik versäumte es, wie so oft, im Rahmen der Finanzkrise mit den diversen Milliardenstützungen den Banken dieses Pfund abzufordern und deren finanzielles Engagement bei Palmölherstellern und industriellen Palmöl-Verwendern einzuschränken.  Es wurden keinerlei Bedingungen für die Bereitstellung von Steuergeldern gestellt. Warum also "Pro Regenwald" sich zu engagieren.

Verbraucherboykott wächst rasant

Vom Kauf von Produkten, die mit Palmöl hergestellt werden, ist deshalb abzuraten. Dazu gehören, so Pro-Regenwald, Kosmetik der Marken Colgate, Dove, Gillette, Hugo Boss, Wella, Palmolive, Rexona, Oral-B und im Ernährungsbereich Ferrero Rocher, KitKat, KfC, McDonalds, MonCheri, Nutella, Whiskas und viele andere.

Unilever beispielsweise kauft jährlich über 1,5 Millionen Tonnen Palmöl. Das sind etwa 4 Prozent der weltweiten Produktion. Das Palmöl kommt in vielen Unilever-Produkten zum Einsatz, vor allem in Brotaufstrichen, aber auch in Suppen, Saucen und Bouillons sowie in Eiscreme. Der in Düsseldorf ansässige Waschmittel- und Haushaltswarenkonzern Henkel (Persil, Fa, Schauma, Pritt) ist einer der größten Palmkernölverbraucher und importiert rund 100.000 Tonnen jährlich. Die Produktserie 'Terra Activ' wird als besonders 'ökologisch' vermarktet, da die Wasch-, Spül- und Reinigungsmittel aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden - im konkreten Fall ein hoher Anteil Palmkernöl.

Soll man, so Pro-Regenwald, Fertigsuppen, Tiefkühlpizza, Pralinen, Frittierfett, Kakaoglasuren, Eiskonfekt, Lippenstifte, Seifen, Shampoos, Cremes und Waschpulver gleichzeitig boykottieren? Ja, solange es kein verbindliches und streng kontrolliertes System zur Erkennung wirklich nachhaltiger Produktion gibt (Zertifizierung).

Palmöl kostet in der Regel Regenwald

Noch immer werden für neue Plantagen Regenwald zerstört, enorme Mengen Biomasse verbrannt, Torfböden entwässert und Menschen vertrieben. Die Artenvielfalt leidet und der Klimawandel wird durch die übermäßige CO2- Freisetzung verstärkt. Jede/r Einzelne kann zur Entlastung beitragen und zum regenwaldfreundlicheren Konsumenten werden.

Weitere Informationen zu Palmöl und dessen Auswirkungen, sowie Petitionen dazu finden Sie unter www.pro-regenwald.de

Unsere Empfehlung: GREEN - der Film

Der Film kann auf der Seite www.greenplanetfilms.org  auch als DVD für 25$ bestellt werden. Es lohnt sich. Dieser Film sollte an jeder Schule gezeigt werden.



Quelle: Pro Regenwald, Greenplanet Films
Autor: Gerd Bruckner

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