Stressblockaden bei Mitarbeitern führen zu gravierenden Auswirkungen in Unternehmen
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17 April 2015
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Burnout - wo bleibt die Prävention338c70809bcf4e75a852943eb90d180c

In den Medien rückt immer mehr ein Thema in den Vordergrund: Burnout und dessen Auswirkungen auf den Einzelnen, die Unternehmen und die Gesellschaft. So stellte das ZDF die Frage: "Burnout - eine neue Volkskrankheit?" und lieferte dazu eine Grafik der ansteigenden Krankheitstage von Arbeitnehmern. In 2004 waren lediglich 8 Arbeitnehmer so ausgebrannt, dass sie sich krank meldeten. Bereits in 2007 waren es 29 Fehltage und der Trend hält an, sod ass in 2010 bereits 72 Fehltage zu verzeichnen waren. (Die Zahlen basieren auf je 1000 AOK-Versicherte)

Früher brachte man die negativen Folgen beruflicher Überbelastung mit einem Burnout in Verbindung. Heute aber weiß man, dass es sich um ein komplexes Beschwerdebild handelt, das jeden treffen kann. Als Auslöser werden unter anderem zahlreiche, individuelle Stress-Faktoren diskutiert. Dazu gehören zu hohe Erwartungen an sich selbst, Leistungsdruck, schlechtes Verhältnis zu Vorgesetzten, aber auch zwischenmenschliche Beziehungskonflikte. Zudem können eine lang anhaltende Arbeitsüberforderung, ein zu hohes Arbeitspensum, schlechte Arbeitsbedingungen und Zeitdruck ein Burnout begünstigen, so ein Beitrag im ZDF.

Seit Jahren steigt die Zahl der Stresserkrankungen dramatisch an. Dabei zeigen die registrierten Burnoutfälle nur die Spitze des Problems. Denn chronische Stressbelastungen führen schon lange vor einem Komplettausfall zu Störungen bei Betroffenen und zu Schäden bei den Unternehmen.

Stress führt zu unzufriedenen Mitarbeitern, die in ihrer Leistung schwächer werden und die Fehlerkurve wegen Kommunikationspannen nehmen zu. Selbst große und bekannte Konzerne haben damit immer mehr zu kämpfen und so wundert es nicht, dass Rückrufaktionen bei Automobilherstellern drastisch zunehmen, Kontrollen in sensiblen Bereichen wie Kliniken und Krankenhäusern immer mehr Problembereiche auch im Mitarbeiterbereich aufdecken und dass das nichts mit zu niedrigem Lohn zu tun hat.

Die mannigfachen Einsparungsmaßnahmen erhöhen den Druck immer mehr, die Vierteljahresberichterstattung gegenüber Investmentfirmen, Hedgefonds und Banken erhöhen den Druck enorm und selbst bei hohen Gewinnmargen kann eine Bestrafung für das Managment erfolgen, weil die Planung gegenüber der Realität nicht die gewünschten Ergebnisse brachte. Planzahlen werden nun nicht mehr als Wunsch angesehen, sonfern als defacto einzuhaltendes Ergebnis angesehen. Wer Bestzahlen veröffentlicht ist noch lange nicht aus dem Schneider, wenn der oder die Mitbewerber noch eine bessere Produktiviät mitteilen. Ein Teufelskreis.

Die Gesellschaft bewegt sich momentan nur noch wie ein Hamster im Käfig bzw. im Hamsterrad, das sich immer schneller dreht, je schneller wir uns als Hamster bzw. Mitarbeiter darin bewegen. Doch bekanntlich dreht sich nur das Rad immer schneller - eine Fortbewegung entfällt völlig.

Diese Erkenntnis bringt es mit sich, dass viele Menschen die Aussichtslosigkeit ihres Daseins erkennen oder sie zumindest hinterfragen. Auch der Aufwand für ein vermeintlich pekunäres Glück wird immer größer, so dass ein mehr an Engagement nicht zu den gesteckten Zielen führt. Dass der Glücksmoment für einen neuen Fernseher, ein neues Auto, ein Eigenheim auf Pump oder ein 14-tägiger Urlaub nur sehr kurz anhalten, zeigen die Krankmeldungen besonders im mittleren und höheren Management.

Damit das Endstadium - Burnoutsyndrom - nicht erreicht wird, fordern die Gewerkschaften nun Vorschriften gegen Stress am Arbeitsplatz.

So befragte die IG Metall knapp 4.000 Betriebsräte in ihrem Organisationsbereich zu Stress und Burnout. Dabei gaben 86 Prozent an, dass der Anstieg psychischer Erkrankungen in ihrem Betrieb als ernstes Problem wahrgenommen werde. Immer mehr Arbeitnehmer würden krank werden: Rund 40 Prozent der Betriebsräte sollen von einer starken oder sehr starken Zunahme psychischer Erkrankungen berichten.

Aus diesem Grund ist der Stressprävention mehr Augenmerk zu widmen. Denn ein Totalausfall von Mitarbeitern ist zigmal höher, als jede Prävention und Prophylaxe.

Links zu diesem Thema:

www.heute.de/ZDFheute/inhalt/4/0,3672,8354564,00.html
www.business-meets-spirit.com
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/662/umfrage/stress-faktoren/
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/816/umfrage/strategien-zum-stressabbau/

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