Asylsuchende werden nach Informationen des Innenministeriums ab sofort an der österreichisch-deutschen Grenze registriert und daraufhin in ein Erstaufnahmelager verlegt. Dort entscheiden die Behörden einzeln über jeden Asylantrag. So will die Bundesregierung verhindern, dass, wie in den vergangenen Tagen und Wochen, tausende Flüchtlinge unkontrolliert über den Münchner Hauptbahnhof nach Deutschland einreisen. Die Bundespolizei kontrolliert auf Autobahnen und Bundesstraßen sowie in Zügen und nahe den Bahnhöfen im Grenzgebiet.
Das Flüchtlingsdrehkreuz München dürfte in Kürze ausfallen, da am 19. September das Oktoberfest beginnt und erst am 4. Oktober endet. Damit ein Aufeinandertreffen von betrunkenen Wiesnbesuchern mit Flüchtlingen vermieden wird und auch aus Kapazitätsgründen der dann von Besuchern überfüllte Hauptbahnhof keine weiteren Ankünfte von Flüchtlingen verträgt, wird eine Verteilung der Flüchtlings-Sonderzüge noch vor München erfolgen.
Die Grenzkontrollen sollen eine Entzerrung der Flüchtlingsströme bringen und ein zeitliches Fenster öffnen, um eine Aufnahme mit Registrierung der Flüchtlinge nach rechtsstaatlichen Regeln vorzunehmen.
Für die Landeshauptstadt München steht eine Bewährungsprobe noch aus. Mit größeren Komplikationen ist, so die bayerische Polizei, aber vorläufig nicht zu rechnen.