Der Garten und die Natur funkeln nach dem Regen! Brombeeren, Pflaumen und Lavendel gehören inzwischen wieder zu den Standardbepflanzungen, genau wie Bauernrosen und Rhododendren. Die Exoten haben den Rückzug angetreten, denn winterfeste Honigpalmen und Bambus in Rot und Blau sind selbst bei genauerem Hinsehen kaum mehr zu entdecken. Dieses heimatliche Design verleiht dem Garten eine ureigene, urgemütliche Atmosphäre - genau richtig, um nach Feierabend zu entspannen.
Weg von Plastikmöbeln
Die Hersteller der typischen Gartenstühle aus Kunststoff haben den Stimmungsumschwung zähneknirschend zur Kenntnis genommen. Holzbänke, Tische aus rohen Baumschnitten und Baumstümpfe oder Fässer als Hocker sind ebenso "In", wie Gartenmöbel aus Schmiedeeisen - oder aus Metall in Kombination mit Holz. Und was in kaum einem modebewussten Garten fehlt, sind Steine. Diese Felsbrocken können augenscheinlich nicht groß genug sein, denn es werden sogar mannshohe Imitate angeboten, teilweise mit eingebautem Wasserfall und einer Pumpe, die solar betrieben wird.
Lauschig soll der Garten sein
Um dem eigenen Grün ein lauschiges Ambiente zu verleihen, werden baugenehmigungsfreie Gartenhäuser im Tiroler Stil aufgebaut. Rosenbögen markieren den Gartenweg und an den Hauswänden ranken Efeu oder Pflanzen mit riesigen Blüten empor. Vintage ist im Garten eindeutig romantisch. Passend dazu sind reich verzierte Amphoren und Pflanzkübel aus Ton zu sehen, während die Kunststoffausgaben derweil zum Kompostbehälter umfunktioniert wurden. Um diese Idylle vollends zu genießen, sperrt ein Zaun zu neugierige Passanten aus.
Die Mauer als Sichtschutz zum Sonnenbaden
Wer allerdings im eigenen Paradies vollkommen ungestört sein will, der kommt um eine Mauer nicht herum. Ein solcher undurchdringlicher Sichtschutz lässt sich ganz einfach konstruieren. Dazu werden sogenannte Gabionen genutzt. Diese schmalen, langen und hohen Körbe aus rostfreiem Stahl werden einfach im Boden verankert. Der Korb selbst hat etwa die Stärke einer Mauer. Dort hinein werden Natursteine geworfen, sodass von allein ein dichtes Mauerwerk entsteht, wie es früher als Feldbegrenzung oder an einem Bergfried üblich war. Und diese Innovation ist einfach zu bewerkstelligen, ohne dafür einen Fachmann oder eine Schaufel Zement zu benötigen. Obendrein ist ein solches Konstrukt überaus naturfreundlich, denn durch die unregelmäßige Schichtung der Steine entstehen zwangsläufig Spalten und tiefere Höhlen im Miniaturformat. Perfekte Brutplätze für Vögel und Nistgelegenheiten für Eidechsen entstehen so.
Fazit: Schöne, vergangene Zeiten ins eigene Grün holen ist "In"
Modernes Garten-Design ist weit weg von futuristischen Skulpturen und hypertechnischen Wasserspielen mit bizarren Lichteffekten. Nostalgie pur ist angesagt, scheinbar je älter, desto besser. Mit mittelalterlich anmutenden Mauern, Efeu an den Hauswänden und Rosenbögen vor dem eigenen Teich mit Schilfufer bieten zeitgemäße Gärten Erholung und bescheren den Bewohnern eine Zeitreise weit zurück in die Vergangenheit.