Januar – Satire zum Schießen
Am 7. Januar verüben Terroristen einen Anschlag auf das französische Satiremagazin „Charlie Hebdo“ aufgrund einer Mohammed-Karikatur. Die Welt zeigt sich entsetzt und kauft als Gegenwehr und Ablass alle Ausgaben des nächsten Hefts.
„Was darf Satire?“, fragt allerdings die Welt daraufhin. Niemand fragt, was Terroristen dürfen. Man organisiert einen Trauermarsch. Dies scheint von PEGIDA inspiriert zu sein, deren Anhänger seit Monaten gegen den vermeintlichen Islam spazieren gehen. European Walking. Die Ausrüsten dafür ist ein wenig aufwendiger, als beim Onkel Nordic: Man braucht Bomben und Außenstationen statt Stecken und Outletkleidung.
Der Ausblick in die Zukunft:
Humor wird staatlich reglementiert. Erlaubt sind demnach fäkale Witze, Frauenwitze, fäkale Witze, politische Witze gegen die Opposition (soweit physisch vorhanden), fäkale Witze und BILD-Witze über andere Religionen.
Februar – Tsipras bettelt, Putin battelt
Alexis Tsipras ist kein beneidenswerter Mann. Schon Anfang des Jahres. Und da hat er noch seinen Getreuen Varoufakis, welcher unangenehme Spiele wie „Flirt mit dem Schäuble“ übernimmt. Alex Tsipras geht betteln, um Griechenland wieder zu entschulden. Das Geld für die faule Olivenbaumbande werden schlussendlich die Banken kriegen. Was wiederum einst Rainer Brüderle - kennen Sie ihn noch, den lustigen FDP-Sprachfehler? - prophezeit hat: „Die Griesche griesche nix.“
Putin wiederum gönnt einfach der Welt die Ukraine nicht. Eigentlich gönnt er der Welt nix, weil er, na klar, Russe ist, also schon rein genetisch Kommunist. Und Kommunisten wollen eins: die Weltherrschaft. Deswegen muss der Westen verstärkt militärische Erziehungsmethoden gegenüber Russland zeigen. Die Ukraine muss zudem „die mächtigste Armee Europas“ gründen, wie es aus dem Nationalen Sicherheitsrat schalmeit – was dieses abartige Russland verhindern möchte, ganz feige und finanziell, indem es die Bezahlung von Schulden fordert! Hat man so was schon gehört?!
Am Starnberger See und in anderen Oasen des Wohlstandes duldet man ihn ja, den oligarchen Russen an sich. Also, solange sein Geld reicht und seine Babuschkas keinen Gartenzwerg beschädigen.
Der Ausblick:
Tsipras versucht sich mit Olivenöl zu vergiften, um wieder Aufmerksamkeit zu bekommen, erfährt dabei eine Erleuchtung und wirkt fortan mit Brüderle als Orakel von Shellvieh. Die Weißweinsagungen gibt Varoufakis via Mittelfinger-Runen weiter.
Putin ist Putin ist Putin.
März – Vollgas Mieten
Während der IS fleißig durch die Monate sprengt und der Deutsche immer mehr Angst um sein Geld hat (Wer hat Angst vorm Griechenmann?!), wollen Politiker die Mietpreise einbremsen. Allerdings geht der Schuss, den viele der Damen und Herren auf Regierungsbänken eh lange nicht gehört haben, nach hinten los und die Bremse könnte zum Gaspedal werden.
Der Ausblick:
Es gibt nur noch Wohnungen in Schwaben, weil die alle in Berlin sind. Ganz Deutschland muss den wöchentlichen Putzdienst ausführen und kontrollieren.
April – Stern des Südens
Der FCB ist mal wieder vorzeitig Deutscher Meister. Das war das Wichtigste 2015.
Ach ja: Nebenher baut man in Polen erhabene Wachtürme an der Grenze zu Russland (der Berliner Flughafen tarnt sich derweil als Diaspora). Wär ja fad, wenn einer mal für Ruhe sorgen würde. Zudem muss Kanzlermutti uns eigentlich jetzt mal erklären, warum denn die NSA Hilfe von unserem BND kriegt, indem dieser zum Beispiel Österreich ausspionieren sollte? Warum gerade Österreich? Und warum können BNDler in Waffenschiebergeschäfte verwickelt sein? Sind das nicht die Guten? Aber Mutti erzählt uns im Bürgergespräch lieber die Gutenachtgeschichte vom Land, in dem Bier und Bratwurst fließen – der FCB ist wieder vorzeitig Deutscher Meister!
Der Ausblick:
Der FCB wird vorzeitig Deutscher Meister.
Mai – Es fährt kein Zug nach irgendwo
Die GDL streikt. Uiuiuiui. Böse Zungen behaupten, sie bemerken beim Bahnfahren keinen Unterschied zum normalen Betrieb. Gleichzeitig streiken KITA-Mitarbeiter. Die erwähnten bösen Zungen wispern, dass der KITA-Streik nur inszeniert worden sei, damit die eigene Brut die Bahner zurück in die Arbeit treibe. Hat funktioniert.
Menschen, die etwas dagegen haben, durch den IS zu sterben oder gefoltert zu werden, machen sich auf den Fluchtweg. In Deutschland sieht man das noch locker. - Nur der FCB!
Der Ausblick:
Arbeitgeber üben immer mehr Druck aus, mit kitafernen, daheimeligen Eigenkindern. Wir erklären uns alle bereit, unentgeltlich in die Arbeit zu gehen.
Juni bis September – Die Birnen brennen durch
Raab will aufhören, die Geflüchteten fangen jetzt an, Europa befindet sich bereits mitten im Zaunbau und es ist ab Juli einfach heiß, heiß, heiß. Der Haslinger Sepp samt seiner Königskerze bereiten sich jedoch auf einen Jahrhundertwinter vor.
Der Ausblick
Sepp Haslinger gründet einen internationalen Export für Winterkleidung. Die CSU versucht Geflüchtete kurz vor dem Verschicken in diese Winterkleidung zu stecken.
Oktober – Black Whopper, green poop
Bereits im letzten Jahr haben McDonalds und Burger King in Japan bunte Burger angeboten. Sprich: dunkle Brötchen, die sogenannten Buns, umklammern den „normalen“ Inhalt. #crazy.
In diesem Jahr verkauft Burger King in Deutschland einen schwarzen Gruselburger. Und sieh an, der gefärbte Burger färbt ebenso: der Stuhlgang der mutigen Konsumenten ist grün. Batik-Buns, sozusagen. Immer noch besser als rot, werden sich manche gedachte haben. Andere vielleicht, dass nun endlich ihr Mutterschiff kommt und sie heim holt. Das Farb-Food soll scheinbar das Fast-Food ersetzen und vielleicht vom Geruch nach Gammelware und altem Fett ablenken. Ein Erzeugnis aus der Clownküche von KCF sieht übrigens aus, als hätte es Prinzessin Lillifee auf LSD zerrissen.
Der Ausblick für die Kreationen 2016:
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Der Vomit-Veggie. Kotzefarbene Getreidedeckel halten einträchtig schleimgrüne Gemüsefilets, belegt mit Tofubröckchen und gallegelber Mayo. Einen guten Appetit auf die hingerichtete Gesundheit … nein: gesunden Hingerichtete. Oder so.
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Die „Wir-schaffen-das“-Platte. Eine kickergroße Palette, auf der alles liegt, was es in dem jeweiligen Lokal zu kaufen gibt. Vorsicht: Testen Sie erst, ob der frittierte Praktikant noch lebt. Dabei muss man aufessen, angefeuert vom Maskottchen Merki, oder den doppelten Preis zahlen. Falls Probleme beim Verzehr auftauchen, pürieren die Mitarbeiter den Rest und füttern ihn mit einem Schlauch zu.
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Der Beef-sweet-Beef. Fleisch mit Fleisch. Beilagen: Fleischtomaten. Wahlweise auch vegan, für Personen, die eine Nulldiät machen. Vorsicht: Sehen Sie nach, ob der Praktikant noch frittiert.
November – Remember, remember...
Inzwischen ist Europa mehr oder minder auf den Beinen, um Geflüchtete unterzubringen und zu integrieren. Ganz Europa? Nein, an Stammtischen hocken propagierend die Alltagsfaschisten, während die Neo-Nazis zündeln und aufmarschieren.
Und mitten hinein bomben sich die Terroristen des IS – ausgerechnet wieder in Frankreich. Die Welt ist tagelang gelähmt und Facebook in französischen Flaggenfarben angestrichen.
Der Ausblick:
Viele der oben erwähnten Stammtischtiere verwechseln die Geflüchteten mit den Terroristen und kriechen zurück in die braune Ursuppe. Weiterhin erklärt man Facebook zum probaten Mittel, um Terrorismus zu bekämpfen und alle Probleme zu lösen.
Dezember – Wir schaffen irgendwas
Eine Freundin, nennen wir sie Helga, ist Deutschlehrerin für Geflüchtete. Helga berichtet, dass bis auf einen Mann in ihrem Kurs keiner Englisch könne, Deutsch freilich drei Mal nicht. Sie sprechen Arabisch, sollen jetzt aber, zacki-zacki, Deutsch lernen, von Helga, die wiederum kein Arabisch spricht. Helga unterrichtet „mit Händen und Füßen“.
Alle Schüler gaben bei Helga aber an, dass sie 13 Jahre lang die Schule besucht hätten. „Und ich dachte mir“, sagte Helga, „das kann doch nicht sein. Wieso können die dann kein Englisch? Bis ich herausgefunden habe, dass sie alle die Koranschule meinen.“ Dann rauschten „drei Grazien“ vom Arbeitsamt an, Formulare für die Geflüchteten im Gepäck. Letztere sollten die Formulare in – tada! - Deutsch ausfüllen. Helga erklärte, dass niemand die Formulare ausfüllen könne, weder Namen, noch Herkunft und erst recht keine gewünschte (Fachkrafts)tätigkeit. Die Damen vom Arbeitsamt schauten sich an, dann Helga, dann wieder sich und eine ergriff das Wort, indem sie erklärte, man habe ja fürchterlich wenig Zeit, überlasse die Formulare sowie die gemeinsame Ausfüllerei also Helga. Dann grüßten sie die Klasse auf Arabisch und verschwanden.
Auf www.mediendienst-integration.de erfährt Helgas Schilderung vom Migrationsexperten am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Bestätigung. Herbert Brücker heißt der Mann und er gibt zu, dass es wenig Daten über das Qualifikationsniveau der Flüchtlinge gebe. Es sei allerdings deutlich geringer, so Brücker, besonders in beruflicher Hinsicht.
Der Ausblick:
Die führenden Politköpfe heißen sich hinsichtlich der Geflüchteten weiterhin gegenseitig Deppen und schieben irgendwelche Aktionen an, damit gerechtfertigt bleibt, warum wir sie bezahlen.