Glyphosat Krebsstudien in überwachten Lesesälen?

11 April 2016
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Umweltinstitut München zum Lesesaal-Angebot der Hersteller im Zulassungsverfahren von Glyphosat

Im Zuge der aktuellen Auseinandersetzung um die Wiederzulassung des Pestizids Glyphosat hat EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis die Hersteller aufgefordert, bisher nicht öffentlich zugängliche Krebsstudien transparent zu machen. Nun wurde die Antwort der Antragsteller, die in der "Glyphosate Task Force" zusammengeschlossen sind, öffentlich: Diese bieten an, die Informationen ausschließlich in überwachten Lesesälen mit strikten Zugangsregeln zur Verfügung zu stellen.

Sophia Guttenberger, Biologin am Umweltinstitut München kommentiert den Vorschlag der Unternehmen wie folgt:

"Der Vorschlag der Industrie die Studien nur in Lesesälen bereitzustellen ist absolut inakzeptabel. Das erinnert fatal an die Pseudo-Transparenz bei den Verhandlungen um das Freihandelsabkommen TTIP. Was uns außerdem stutzig macht: Die Antwort der Hersteller erfolgte noch am selben Tag. So schnell können sich die mehr als 20 Unternehmen in der Glyphosate Task Force kaum abgestimmt haben. Das legt den Verdacht nahe, dass Kommission und Industrie gemeinsame Sache machen, um der Öffentlichkeit vorzutäuschen, ihre Bedenken wären damit ausgeräumt."

Bekanntlich wurde Glyphosat auch in deutschen Bier entdeckt. Gerade rechtzeitig zum 500 Jahre Jubiläum des Reinheitsgebots, welches am 23.April 2016 gefeiert wird.

Sowohl der Verband der mittelständischen privaten Brauereien als auch der österreichische Brauereiverband fordern ein europaweites Verbot von Glyphosat.

Fordern Sie jetzt die großen deutschen Brauereien auf, alles zu unternehmen, um ihr Bier frei von Glyphosat und anderen Ackergiften zu halten!

https://www.umweltinstitut.org/mitmach-aktionen/glyphosat-raus-aus-dem-bier.html 

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