So war dieser Mann für das Unterlassen der Hilfe des Auswärtigen Amtes federführend verantwortlich bei dem Tod der deutschen Elisabeth Käsemann. Der Dokumentarfilm "Das Mädchen" zeigt exemplarisch seine Verstrickung in den Fall und brachte selbst Lügen der Politik zu tage, die unbeschreiblich und unvergesslich sind.
Der Fall: In der Nacht vom 8. auf den 9. März 1977 wurde E. Käsemann von einem Geheimdienstkommando in Argentinien entführt. Ein argentinischer Soldat berichtet in dem Film "Das Mädchen", sie sei mit Elektroschocks gefoltert und sexuell missbraucht worden; sie habe in einer Art Hundezwinger gelegen und geschrien „O Gott, rette mich, sie bringen mich um“.
Wie der Mord geschah, ist mittlerweile bekannt. In dem Dokumentar-Film "Das Mädchen" sagte ein ehemaliger argentinischer Soldat, dass man ihn und andere Soldaten zu einem Haus
in Monte Grande gebracht habe, in dem angeblich Terroristen gewesen seien, und ihnen befohlen habe, ihre Magazine auf sie leer zu schießen. Auf diese Weise starben Elisabeth Käsemann und 15 Mitgefangene, die man zu dem Haus transportiert hatte.
Hätte Elisabeth Käsemann gerettet werden können? Das Diakonische Werk und amnesty international hatten beim Auswärtigen Amt und den Deutschen Fußballbund politischen Druck angemahnt. Das geplante Spiel war, wie der damalige Bundesinnenminister Gerhard Baum in "Das Mädchen" sagte, ein „Trumpf“, der aber nicht genutzt wurde. Hätte die Diktatur vor der Alternative gestanden, Elisabeth Käsemann unter Prestigeverlust freizulassen oder die Blamage eines abgesagten Fußballspiels im Jahr vor der Weltmeisterschaft eingesteckt und somit die deutsche Gefangene freigelassen?
Ein eindeutiges Signal des Auswärtigen Amtes hätte dessen Botschafter in Buenos Aires den nötigen Rückhalt gegeben. Außenminister Genscher entschied
aber gar nichts und wollte von dem Vorgang so wenig wie möglich an die Öffentlichkeit dringen lassen. Denn zu diesem Zeitpunkt waren nicht nur die deutsche Fußballmannschaft, sondern auch Mercedes mit seinen Wagen für die Militärjunta und Siemens mit seiner PAL-Farbfernsehtechnik für den argentinischen Markt zugange, was die wirtschaftlichen deutsch-argentinischen Beziehungen beeinträchtigen hätte können. Die Menschenrechte waren für Hans Dietrich Genscher also nicht von Bedeutung.
Dieser Fall zeigt auch heute noch, dass Wirtschaftsinteressen in der deutschen Politik immer Vorrang haben und die eigene Regierung, damals unter Helmut Schmidt und H.-D. Genscher, die eigenen Bürger im Ausland verrotten lassen, sofern es der eigenen Macht und der deutschen Wirtschaft dienlich ist.
Genscher war also kein Ehrenmann, er war ein mieser Kerl, der sich lediglich über die Wiedervereinigung hermachte, die aber nicht die deutsche Regierung und Helmut Kohl, sondern der Zusammenbruch des Honecker-Regimes und die Unterstützung von Gorbatschow und Busch sen. herbeiführten.
H.-D. Genscher und seine Verweigerung, der eigenen Bürgerin Schutz zu gewähren, bleiben ungesühnt. Sein Bild in der Öffentlichkeit zurechtzurücken, bleibt.
R.I.P. Elisabeth Käsemann.
Weitere Informationen zum Fall Elisabeth Käsemann:
https://de.wikipedia.org/wiki/Das_M%C3%A4dchen_%E2%80%93_Was_geschah_mit_Elisabeth_K.%3F
https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_K%C3%A4semann
https://www.youtube.com/watch?v=r_DaItS4IwE
https://www.youtube.com/watch?v=TvAIdOz7npg
http://www.3sat.de/page/?source=/ard/sendung/182455/index.html