Kommentar + Kolumnen
Kommentar und Kolumnen der Redaktion zu Politik, Gesellschaft und Zeitgeschehen
Den Dolch im Gewande Die Union und besonders die CSU tun sich seit je her schwer, überzeugend Toleranz gegenüber Einwanderern oder Flüchtlingen zu zeigen. Bestes Beispiel: Markus Söder. Dieser würde mit Sicherheit sofort ohne jede Diskussion als Kronprinz gehandelt werden, wäre er kein Franke. Ein Franke als Ministerpräsident ist das rote Tuch des Unionsstiers, seit der Beckstein seine Präsidentenchance so vergeigt hat.
Totale Liebe = Totaler Krieg: der gedruckte Terror der Kantinenphilosophen Es ist grundsätzlich löblich, wenn sich Journalisten auf das besinnen, was sie tun sollten: ihren Lesern die Welt erklären. Aber natürlich gibt es gute und schlechte Erklärungen. Und solche, die sich ein Schreiberling gern mal aus den Fingern zu saugen scheint, weil es ihm gerade so passt. Oder weil er - beeinflusst von seiner Umwelt, seinem Leben und dem daraus resultierendem Zy-, Alkohol- oder Opportunismus - in der Kantine ein Sprüchlein zu den großen Fragen der Welt verlautbart hat, das wiederum ein Kollege mit einem analogen „gefällt mir“ als ausgezeichnet gekennzeichnet und gefragt hat: „Machste da was zu?“ (Aus oben genannten Gründen. Oder weil er sich lächelnd denkt: „The joke is on you.“)
Die Trachtition Es kommt der Tag, zum Beispiel, wenn man den 29. verregneten Biergartenbesuch absolviert, da mag man sich mit der ständigen globalen Katastrophengaudi gar nicht mehr beschäftigen. Vor allem, wenn man dicht gedrängt unter einem sogenannten „Regenschutz“ zusammenhockt, trotzdem nass wird, das Bier verwässert und jemand sagt: „Jetzt marschiert er wieder, der Russe! Als ob wir nicht genug mit dem Neger zu tun hätten, den wir dauernd füttern müssen.“ Ein anderer sagt dann: „Genau! Als ob es nicht langen tät, dass wir für dem Russen seine #DDR zahlen dürfen!“
Wenn man hadert(h) Man kann sich heuer über viel ereifern, über ein Sommerloch aber wahrlich nicht. Ein paar strapazierte Deutschlandfähnchen hängen bestellt und nicht mehr abgeholt herum, als Erinnerung an den WM-Wahnsinn, der bis August dieses Land im Griff hatte. Entweder hat man sie vergessen oder ein „Jetzt-erst-recht“-Gefühl für sie entwickelt. Wie auch immer, schön ist das nicht. Eher verschämt, traurig, deplatziert. Besonders im gleißenden Lichte, das dieser Sommer auf unsere Lande wirft. Alles strotzt vor Leben, Hitze und Grillfleisch. Und kein laues Lüftchen mag die Fahnen elegant bewegen. Die Sommernatur verhält sich wie Christine Haderthauer: still.
Letzte Änderung am Mittwoch, 20 Mai 2015 14:51
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Die wollen doch nur spielen Unlängst hat eine Freundin von mir im Krankenhaus gelegen. Der Befund ist glücklicherweise positiv ausgefallen. Sogar viel positiver als erwartet. Jedoch hat mich ihr Kommentar am Telefon dann schockiert: "Alles gut, alles gut. - Aber jetzt kann ich deswegen nicht mal das Deutschlandspiel sehen."
Letzte Änderung am Mittwoch, 20 April 2016 14:40
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Und unter den Mandaten: Rechte aus allen Staaten Da haben wir fein ins Narrenkasterl geschaut, gelt, als wir gesehen haben, wie stark die Rechten in Europa geworden sind. Da können wir wieder die Hände über dem Kopf zusammenschlagen oder zusehen, wie die Figuren von der Union, der SPD, den Grünen und allen andern herumschleichen und rufen: „Wieso denn bloß? Wieso denn bloß?“ Die europäischen Rechtspopulisten haben ganze 142 Mandate errungen. Das ist ein Zuwachs von 78 Mandaten. Oho! Sind die Bürger etwa unzufrieden mit ihren Regierungen und der EU?
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