Schöne Bescherung: Migräne unterm Tannenbaum

25 November 2019
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M-sense App zeigt Wege aus dem weihnachtlichen Kopfschmerz-Tief

Weihnachten steht vor der Tür und mit der besinnlichen Zeit kommt der Stress. Hektisch werden die letzten Geschenke gekauft und auch das Familienfest will gut geplant sein. Aber Vorsicht: Wer an den dunklen Tagen durch die Innenstadt hetzt, läuft Gefahr, pünktlich zum 24.12. ein ungebetenes „Geschenk“ zu erhalten: einen Migräne-Anfall. In der Adventszeit und während der Feiertage leiden besonders viele Menschen unter der Volkskrankheit. Woran das liegt und wie den Kopfschmerzen vorgebeugt werden kann, weiß Migräneforscher und M-sense-Gründer Dr. rer. nat. Markus Dahlem. Er erklärt, worauf in der turbulenten Vorweihnachtszeit zu achten ist und wie die Migräne-App M-sense mit einem digitalen Kopfschmerztagebuch und individuellen Therapieangeboten helfen kann.

Warum werden in der Weihnachtszeit so viele Menschen von Migräne geplagt? Während die einen mit ihren Angehörigen die besinnlichen Momente der Adventszeit genießen oder mit Freunden und Kollegen auf dem Weihnachtsmarkt Glühwein trinken, liegen die anderen mit Migräne im abgedunkelten Schlafzimmer. Unstrittig ist, dass äußere Einflüsse eine Migräneattacke provozieren können. Zwar sind diese sogenannten Trigger-Faktoren nicht die Ursache von Schmerz, aber in Verbindung mit geringer Widerstandskraft, können sie Migräne und Kopfschmerz auslösen.

Wie so eine Migräneattacke genau ausgelöst wird, ist jedoch individuell verschieden - ob z.B. Stress, Ernährung oder Menstruation eine Rolle spielen, muss jeder für sich selbst herausfinden. Damit Migränepatienten genau das können, hat der Physiker und Migräneforscher Dr. Dahlem die als Medizinprodukt zertifizierte App M-sense entwickelt. Das Ziel: Mit Hilfe eines digitalen Tagebuchs, individuelle Auslöser einer Attacke erkennbar machen und mit maßgeschneiderten Therapieplänen gegensteuern. So hilft die Anwendung bereits über 240.000 Nutzrn, ihre Kopfschmerzen besser zu verstehen, um Attacken zu vermeiden und den Medikamentenkonsum zu reduzieren.

Besonders in der Vorweihnachtszeit ist Stress als maßgeblicher Einflussfaktor nicht zu unterschätzen – in der Adventszeit stehen nicht nur Verabredungen mit der Familie und Vorbereitungen aufs Fest an, auch der Job verlangt zum Jahresende meist noch mal einiges ab – sei es im Weihnachtsgeschäft, auf Feiern oder Konferenzen. Stress kann einerseits selbst ein Auslöser für Migräne sein, andererseits aber auch die Widerstandskraft herabsetzen, sodass andere relevante Auslöser wirksam werden.

Viele weihnachtliche Klassiker wie z.B. Glühwein stehen bei Migränebetroffenen im Verdacht, Attacken auszulösen. „Ganz so einfach ist es aber nicht.“, klärt Migräneforscher Dahlem auf.

Für den Glühwein gilt, die Komponente Alkohol etwas genauer unter die Lupe zu nehmen: Hier können es Begleitstoffe wie Konservierungsmittel, Aroma- und Gerbstoffe oder Tyramin sein, die eine Migräneattacke provozieren – das aber auch nur bei dafür
empfindlichen Migränepatienten. Fakt ist: Alkohol wirkt euphorisierend und Begleitstoffe wie Tyramin wirken in erster Linie leistungs- und motivationsfördernd. Dahinter stehen unterschiedliche Botenstoffsysteme im Körper, wie Dopamin und Noradrenalin. Und gerade deren Zusammenwirken baut schneller Energiereserven ab. Auf diese Weise erhöht sich die Anfälligkeit für eine Migräneattacke. Folglich ist auch die Tageszeit, zu welcher der Glühwein getrunken wird, von Bedeutung – wer mittags beim  Einkaufsbummel zum beliebten Weihnachtstrunk greift, setzt eventuell seine Energiereserven für den Tag aufs Spiel.

Dieses Beispiel zeigt, wie schwierig es ist, bestimmte Nahrungsmittel in „gut“ und „böse“ einzuteilen - und wie oft es überflüssig ist, diese zu meiden. Im schlimmsten Falle kann es sogar zur selbsterfüllenden Prophezeiung werden, erklärt Dr. Dahlem: „Wenn man sich immer wieder einredet, ein bestimmter Einflussfaktor sei relevant, löst er vielleicht wirklich irgendwann Migräne aus.”

„Genau das ist das Rätsel, das wir mit M-sense knacken wollen: Es geht nicht darum, pauschal dazu zu raten, dieses oder jenes nicht mehr zu tun oder zu verzehren, nur weil es bei Person XY funktioniert oder eben nicht funktioniert hat. Diese Faktoren spielen nicht bei jedem Menschen eine Rolle, es geht darum, die individuellen Trigger herauszufiltern und dann entsprechend mit der Attacke umzugehen“, so Dahlem. „Selbst, wenn verschiedene Auslöser wie zum Beispiel zusätzlicher Stress, Schlaflosigkeit und Alkohol zusammenwirken, hat dies in der Regel zwar eine verstärkende Wirkung, ist aber niemals eine verlässliche Garantie.“

Und was tut man nun, damit man nur willkommene Geschenke unterm Baum findet?

10 Tipps für ein entspanntes Weihnachten:
- Keine Angst vor Weihnachten haben!
- Wichtig ist es, den Stress nicht plötzlich abfallen zu lassen. Deshalb die Geschenke mit ausreichend Vorlauf und in Ruhe einkaufen.
- Last-Minute-Shopping am 24. Dezember möglichst vermeiden.
- Wer selbst Glühwein zubereitet, sollte Weiß- statt Rotwein verwenden, der hat weniger Tannin. Am besten spart man sich auch die Orangenschalen und fügt stattdessen Ingwer hinzu.
- Eine sorgfältige Planung mit ausreichend Vorlaufzeit erspart kurzfristigen Stress.
- Klare Aufgabenverteilungen und Absprachen - nicht alles selbst machen, sondern auch Aufgaben an den Rest der Familie verteilen.
- Offen für Veränderungen, Kompromisse und Improvisation sein; frei nach dem Motto: ,,Alles kann, nichts muss!’’
- Prioritäten setzen und die To-Do-Liste auf’s Minimum reduzieren.
- Ausgeglichene Balance zwischen Pausen und ‘’Aktivitäten’’ am Weihnachtsfest
- Langeweile sowie stressiges Programm im Minutentakt vermeiden.

Die App M-sense sowie das Therapiemodul M-sense Active sind im App-Store und Google-Play-Store verfügbar. 

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