Deutschlands Bürger im Burnout?

25 Januar 2011
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Deutschland im Stress

Volk der Erschöpften: Die Welt im 21. Jahrhundert ist schnell, anstrengend, unberechenbar - und führt bei Millionen Deutschen zum Burnout. Hinter der modernen Epidemie verbirgt sich sehr oft eine handfeste Depression, so "Der Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe 4-11 mit dem Titel " Ausgebrannt - Das überforderte Ich".

0bb9329aa24f43b1bd8645e665beaa14Früher dachten nur die sog. "Alten", dass sich die Zeit schneller von Tag zu Tag dreht. Doch mittlerweile stellen selbst Schüler und Studenten in jungen Jahren fest, dass der Tag zwar 24 Stunden hat, das Schaffenspensum allerdings auf mehr als 10 Stunden sich ausgedehnt hat und innerhalb der zur Verfügung stehenden Zeit nicht mehr das zu bewältigen ist, was vorher noch als Norm und normal betrachtet wurde. Es bleibt einfach keine Zeit mehr um zu entspannen.

Aus diesem Grund ist eine Entschleunigung des Tagespensums so wichtig. Ebenfalls wichtig ist es, sich die Zeit zu nehmen und sich klar zu werden, was evtl. schief läuft und wie dem Ganzen begegnet werden kann. Firmen schicken ihr Management mittlerweile nach Mallorca um deren psychischen Tagesdruck auf ein Normalmaß zu stutzen und diese lernen zu lassen, was wirklich wichtig ist und was nicht. Selbst Politiker glauben nur noch, je mehr Gesetze sie verabschieden um so erfolgreicher sind sie. Dabei sollte es doch so sein, dass weniger mehr ist.

Dabei kommt die tägliche Motiviation zum tragen, weil auch selbst "erfolgreichste" Manager nicht permanent auf Höchstleistung arbeiten können und wollen. Denn der Druck zuhause steigt mit jedem Erfolg in der Arbeit, weil dieser vermeintlich kurzfristige Erfolg zur Abwesenheit von Haus und Hof führt und durch diese Abwesenheit es zu sozialen Spannungen zwangsläufig kommt. Unzufriedenheit steltl sich ein und damit der Beginn einer Depression. Mögen da Frau und Kinder, Freunde und soziel verankerte Gruppen noch so viel Verständnis aufbringen.

Berufstätige Väter und Mütter kennen das: Kinder zuhause interessiert der Erfolg im Beruf herzlich wenig und das wohl zu recht. Ein Anfang wurde zwar mit dem Erziehungsjahr - auch für Väter - gestartet.

Doch so lange die Gesellschaft den Ausdruck von Erfolg darin sieht, dass Kandidaten und Selbstdarsteller sich in Fernsehsendungen, wie "Geissens", "Dschungelcamp" und "DSDS" zur besten Sendezeit präsentieren können und damit den Nimbus des Erfolges damit einem Millionenpublikum vorgaukeln, so lange werden viele Bürger versuchen dem vermeintlich Erfolgreichen nachzueifern (der Titel "Ich bin ein Star - holt mich hier raus" spricht Bände) und merken überhaupt nicht mehr, dass burnout und Stress am wenigsten bei den Menschen auftreten, die einer sinnvollen und selbstbestimmten Arbeit oder Tätigkeit nachgehen. Immer vorausgesetzt, dass Andere deren Engagement nicht mit eigenen Problemen torpedieren und auf diese die eigene Problematik abwälzen. Ein Mitarbeiter hat nämlich selten ein burnout und Stress-Problem, ob seiner Tätigkeit. Das burnout-Syndrom kommt nur deshalb sehr häufig, weil andere Termine vorgeben, Unverständis zeigen und eine Planungsvorgabe einhalten wollen, die mit menschlich nur noch sehr wenig zu tun hat.

Es ist wirklich eine Gesellschaftsfrage: soll ein Bankmanager erfolgreich beschrieben werden, wenn er tausende Anelger über den Tisch zieht und damit der Bank und seinem Bonikonto noch mehr Geld einverleibt oder ist ein Pfleger nicht der Erfolgreiche, weil er für die Gesellschaft und für einzelne Bürger dieser Gesellschaft etwas sinnvolles beiträgt - mag er auch keine Reichtümer ansammeln.

Allen Gestressten sei gesagt: Macht Schluss mit der Lüge und überlegt einmal kurz, was ihr wirklich wollt. Ein Anfang, der Wunder wirken kann.

Denn wer zu oft unter Druck steht, bringt sich um Schlaf und Energie und gefährdet seine Gesundheit. Das sog. "burnout"-Syndrom steht exemplarisch dafür. Entscheidend ist deshalb, dass Belastungen nicht zum Dauerzustand werden, dass wir immer wieder Muße und Zeit finden, los zu lassen.

Das sog. "Entschleunigen" gehört als Antwort sicher ebenso dazu, wie auch Klarheit und Gelassenheit durch Selbstcoaching zu finden.

Burnout und andere Ausfallerscheinungen entstehen nämlich meistens dann, wenn die Selbstbestimmung nicht mehr vorhanden ist oder gelebt wird und Andere vorgeben, was zu tun und zu lassen ist. Viele arbeiten in Firmen, in denen sie eigentlich gar nicht arbeiten wollen oder die zugewiesene Arbeit nicht mehr leben wollen - Geld ist wichtiger - doch auf Dauer geht das nicht gut.

Denn Motivation und Inspiration brauchen jeden Tag einen Impuls und das ist gar nicht so einfach. So werden mittlerweile in Firmen Motivationskarten (z.B. www.business-meets-spirit.com) oder gar Seminare gegeben, um die Motivation hoch zu halten. Weil ein Porsche, eine Gehaltserhöhung etc. halt doch nur eine begrenzte Zeit als Motivation halten und nach einger Zeit wieder in alte Muster verfallen wird. Die nächste Depression wartet dann schon.

Nicht von ungefähr kann der Spruch "Warum sagst Du heute nicht auch mal NEIN und frag Dich einfach warum Du JA zu anderen sagst und nicht die anderen JA zu Dir" so manche Irritation im Kopf und Unterbewusstsein beheben. (Spruch entnommen aus den business-meets-spirit Motivationskarten).

In diesem Sinne: Kopf hoch, sich selber finden und nicht zu wichtig nehmen. In Ruhe und Gelassenheit.

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