Liegt es daran, das diese Organisationen ihre naiven Mitglieder nicht verprellen wollen oder liegt es gar daran, dass sie mit der Lebensmittelindustrie, den großen Bauernverbänden und Pestizidherstellern gemeinsame Sache machen? Bei der Politik dürfte es wohl so sein. Lobbyisten haben bekanntlich Zugang zu den einzelnen Politikern und den politischen Organisationen und da Wachstum als das goldene Kalb der Zivilisation angesehen wird, haben Lobbyisten, mit dem Hinweis auf die Lebensmittelversorgung, die finanziellen Spielräume und die benötigten Arbeitskräfte, leichtes Spiel. **
Der Endverbaucher soll, so die Politik, es richten. Er soll Energiesparlampen einsetzen, er soll weniger mit dem Auto fahren, er soll duschen statt baden und er soll und soll und alle wundern sich, dass sich an den steigenden Werten des Treibhauseffektes nichts ändert.
Eine wesentliche und zielgerichtete Änderung ist von der Politik auf freiwilliger Basis nicht zu erwarten, der Veggieday-Vorschlag der Grünen und dessen Ablehnung in der gesamten Bevölkerung zeigte es ganz deutlich. Die freiwillige Einschränkung des eigenen Fleischkonsums beim Endverbraucher, ob der immer billigeren Angebote, ist nicht zu erwarten. Zu tief ist der Korruptionsdschungel auf der einen und der Egoismus und das Desinteresse auf der anderen Seite. Warum der Druck der Straße über die vielfältigen Naturschutzorganisationen beim Thema Nutztierhaltung und deren Auswirkungen allerdings nicht erfolgt, das bleibt das große Rätsel dieser Organisationen. Denn eine Änderung im Bewusstsein des Verbrauchers setzt nur dann ein, wenn die Informationen transparent, offen und ehrlich kommuniziert werden. Die Ablenkungsmanöver der Agrar- und Lebensmittelindustrie greifen.
Doch in 2014 kam das merkwürdige und völlig unverständliche Verhalten der Umweltschutzorganisationen auf den Tisch und steht der Öffentlichkeit als Dokumentarfilm nun auf DVD zur Verfügung. Der Dokumentarfilm "COWSPIRACY - Das Geheimnis Der Nachhaltigkeit" geht der Frage der Nichtbeachtung, fehlenden öffentlichen Diskussion, nach und stellt diese Organisationen schonunglos blos. Denn es verwundert nicht nur, sondern ist besonders ärgerlich, dass die Nr. 1 der Treibhausgasverursacher nirgendwo publiziert wird oder ein Aufschrei erfolgt, die Nutztierhaltung sofort und nachhaltig zu ändern. Auch Umweltschutzorganisationen und Verbraucherzentralen sind Lobbyisten. Nutztiere benötigen Futter, Wasser, produzieren Unmengen von Methangasen und Exkrementen. Daneben benötigen sie Grund und Boden um zu fressen und auf diesem Land zu leben. Je mehr Nutztiere, um so mehr Gülle, Methan, Bodenvernichtung und Wasserverbrauch. Das alles ist kein Thema für die selbsternannten Kämpfer für Umwelt- und Verbraucherschutz?
So benötigt ein Burger 2500 Liter Wasser um dann verkaufsfertig auf dem Tisch des Verbrauchers zu landen. Für die Produktion von einem Kilo Rindfleisch werden über 15.000 Liter Wasser (für 1 Kilo Reis sind es 2.500 Liter) benötigt; 91% der Rodung des Amazonas-Regenwaldes geht auf das Konto der Nutztierhaltung; 30% des anbaufähigen Bodens wird weltweit für die Fleischproduktion, d. h. für Weideland und den Anbau von Futtermitteln, verwendet; 380 Milliarden Liter Wasser werden in den USA jährlich durch Fracking verbraucht - für die Viehzucht sind es um die 200 Billionen Liter pro Jahr!
Für die Welternährungsorganisation (FAO), die amerikanische Umweltschutzbehörde (EPA) und selbst für die NASA gilt die Nutztierproduktion als eine der Hauptursachen für den Treibhauseffekt. Laut eines offiziellen Berichts des Worldwatch Institutes werden darüber hinaus weltweit mindestens 51 Prozent aller in die Erdatmosphäre freigesetzten Treibhausgas-Emissionen durch Nutztiere und deren Nebenprodukte verursacht, während lediglich 13 Prozent auf die vielgescholtenen Verkehrsmittel entfallen.
Aber warum wird diese folgenschwere Tatsache selbst von namhaften Umweltorganisationen mehrheitlich ausgeblendet oder ist als Nebensache auf deren Agenda zu sehen? Bei Greenpeace finden sie auf deren Webseite keinen einzigen nennenswerten Hinweis. Diesen Fragen gingen die Filmer und Produzenten Andersen und Kuhn in ihrem Dokumentarfilm nach und stellten besagten Umweltschutzorganisationen einige unbequeme Fragen. Die Antworten bzw. die Nichtbeantwortung gibt zu denken und deren zahlende Mitglieder und Förderer sollten sich fragen, ob ihre Unterstützung wirklich zielgerichtet ist.
"Cowspiracy - Das Geheimnis Der Nachhaltigkeit" deckt die verheerenden Auswirkungen der industriellen Viehwirtschaft für unseren Planeten auf und bietet nachhaltige Alternativen an, mit dem Ziel, Mutter Erde vor dem ökologischen Kollaps zu bewahren. Die undogmatische und unerschrockene Dokumentation, die mit dem Publikumspreis auf dem Südafrikanischen Eco Film Festival 2015 und dem Preis für den "Besten ausländischen Film" beim 12. Festival De Films De Portneuf Sur l'Environnement prämiert wurde, veranschaulicht eindringlich und ohne erhobenen Zeigefinger, dass man sich im Hinblick auf eine lebenswerte Zukunft dringend von falschen Essgewohnheiten verabschieden sollte - und das sogar ohne auf die ethisch fragwürdigen Aspekte von übermäßigem Konsum tierischer Erzeugnisse eingehen zu müssen.
Soll der Planet ERDE zugrunde gehen - sehenden Auges? Nur weil der Endverbraucher mehr und mehr Fleisch auf dem Tisch haben möchte und Politik und Umweltschutzorganisationen eine Vogel Straußpolitik anwenden und den Kopf in den Sand stecken?
Dieser Film, auf DVD ab 18.3.2016 erhältlich, müsste alle Politiker, Bürger und die Umweltschutzorganisationen aufrütteln, endlich wahrhaft und schonunglos gegen das Hauptproblem** vorzugehen. Cowspiracy bietet eine glaubwürdige Diskussionsgrundlage für Bürger, Politiker , Umweltschutzverbände und sollte im Schulunterricht eingesetzt werden.
1 Hektar Regenwald hat mehr Arten, als der ganze europäische Kontinent. Fleisch ist aus!, so wird die Meldung der UN in naher Zukunft lauten.
** Von 100 Kalorien, die in die Geflügelzucht gesteckt werden, bleiben 13 Kalorien für den Verzehr übrig; von 100 Kalorien in der Schweinezucht, bleiben nur 10 Kalorien übrig und von 100 Kalorien in der Rinderzucht bleiben nur sagenhafte 3 Kalorien zum Verzehr übrig. Es werden also 87%, 90% und 97% der Kalorien von der Produktion bis zum Verzehr vernichtet. Trotzdem werden die Produzenten mit Milliarden des Steuerzahlers subventioniert.
Cowspiracy - Das Geheimnis Der Nachhaltigkeit
- Format: Dolby, PAL, Widescreen
- Sprache: Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 2.0)
- Untertitel: Deutsch
- Bildseitenformat: 16:9 - 2.35:1
- Anzahl Disks: 1
- FSK: Freigegeben ab 6 Jahren
- Studio: Polyband/WVG
- Erscheinungstermin: 18. März 2016
- Produktionsjahr: 2014
- Spieldauer: 86 Minuten
- ISBN: 4006448765224
Trailer der Filmdoku hier abrufbar